bookmark_borderFreie Entscheidung

Eine These besagt: Eine Regierung wird nicht vor allem danach beurteilt, welchen Wohlstand sie hervorbringt, sondern ob die Lasten (Steuern z.Bsp.) selbstgewählt sind. Das Vorzeigebeispiel ist die amerikansiche Revolution, die sich an der höchst geringen Tee-Steuer entzündete, weil diese eben von aussen aufoktroiert war.

In Diskussionen höre ich immer wieder: Der Schweizer denkt vor allem an sein Portemonnaie, deshalb stimmt er gegen alles, was an sein Geld geht, egal wie edel oder an sich gut die Sache ist. Die elitäre Abqualifizierung der Schweizer als dümmliche Bünzlis, die nur an ihr Bankkonto glauben, wird immer wieder widerlegt, zuletzt von den Abstimmungsresultaten bei No-Billag. Aktuell ist Solidarität mit der Ukraine gefragt, was zu Gegensanktionen Russlands und damit zu höheren Gaspreisen führt. Es gibt natürlich Leute hier, die jetzt schon einknicken und Angst und Panik schüren, und auch hier könnte man denken, dass solches Denken repräsentativ sei für die hiesige Mentalität. Aber Umfragen zeigen klar: die Solidarität mit der Ukraine wird höher gewertet als eine Anbiederung mit Russland. Denn die willkürliche Erhöhung der Gaspreise oder gar ein Lieferstopp von Gas, von Putin verordnen, wecken automatisch den Widerspruchsgeist bei all denen, die ein Rückgrat haben und sich nicht gleich einschüchtern lassen. Wilhelm Tell lässt grüssen.