bookmark_borderWarum ich kein Aktivist bin

Die Welt ist schlecht, denn es gibt viele schlechte Menschen, das lässt sich täglich in der Zeitung nachlesen, oder auf Facebook. Auf der anderen Seite gibt es aber zum Glück auch ein paar gute Menschen. Einige von denen nennen sich Aktivisten. Die Überzeugung, besser zu sein als die Anderen gehört zu ihrer Grundausbildung.

Im Weltbild eines Aktivisten gibt es immer Täter, die für das Schlechte in der Welt verantwortlich sind. Sie handeln aus lasterhaften Motiven wie Gier, Bequemlichkeit, Stolz oder Dummheit. Die Opfer sind reinen Herzens, sonst wären sie ja selbst Täter, und sie sind alle unfähig sich gegen die Schlechten zu wehren, weshalb jetzt der Aktivist sich der Sache annehmen muss. 

Die Täter sind einfach zu benennen: Es sind alle, die nicht Aktivisten sind. Da die Aktivisten immer in der Minderzahl sind, müssen sich ständig laut und aufdringlich in Erinnerung rufen. Das nervt ingesamt, vor allem auch weil die vielen Aktionen, Pamphlete und Empörungsgesten nichts dazu beitragen, die tatsächlich vorhandenen Probleme anzugehen. 

Der Mathematiker Pascal hatte vielleicht Recht hatte, als er sagte: Das ganze Unglück der Menschen rührt daher, daß sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen.

Aktivisten sind Verstärker des Unglücks.