Selbsterfüllende Prophezeiungen

Prophezeiungen zum baldigen Untergang der Welt gab es immer, und Schwarzsehen ist eine beliebte Form der Unterhaltung, zum Beispiel nach einem reichlichen Essen mit Freunden.

Heute sorgen die Algorithmen der sozialen Medien dafür, dass ein paar wenige Influencer aus einer einzelnen Unglücksnachricht eine globale Bedrohung erschaffen, woraus sich dann allerdings ganz reale Erwartungsängste der “follower” ergeben. “I want you to panic”, oder “Indigniez-vous” – solche Parolen, gut gemeint vielleicht als Weckruf gegen die Lethargie der Selbstzufriedenen, schlagen rasch in ihr Gegenteil um, wenn sie von Wutbürgern vereinnahmt und von Aktivisten verstärkt werden.

Angesichts von drohenden Katastrophen wäre es ja eigenlich vernünftig, die Dinge ruhig zu analysieren und Massnahmen umfassend abgestützt zu vereinbaren. Weder Panik noch Empörung, nur Gelassenheit und klares Denken werden uns helfen – vielleicht. Der erste Schritt dorthin ist einfach: Aufhören, ein “follower” zu sein.

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